Die Negative Dialektik Adornos

Auch als er neben Milena auf dem Boden liegt, raucht und zur Decke blickt, fiihlt er sich zweigeteilt. Die Zigarette schmeckt bitter. Das Biest hat ihm Gras oder etwas Argeres gegeben. Er raucht aber trotzdem weiter. Liigner und hinterlistig. Und vor allem vulgar. Das Wort ist unpassend, er ver­ steht nicht, wieso es ihm in den Sinn gekommen ist. Horkheimer? Nein, es war der andere Typ von der Frankfurter Schule, Adorno, der auf die Frage, was man unter Vulgaritat versteht, eine beispielhafte Antwort gab: "Auf seiten seiner eigenen Entwiirdigung stehen. " (Aus: Lino Aldani: Arnos Flucht. Science Fiction-Roman. Milnchen 1980, 61 ) Dies Beispiel von vielen zeugt als ein Grenz-Beispiel flir die facet­ tenreiche Wirkung, die T. W. Adorno hervorrief und noch immer hervorruft. Die Bedeutung der Philosophie und Soziologie Adornos ist imgrunde unbestritten, auch bei wissenschaftlichen Kontrahen­ ten. Desgleichen die Vielfalt an Impulsen, welche dies Werk zahl­ reichen Einzelwissenschaften und Fachern bereits vermittelte, sowie Bereichen und Institutionen des Offentlichen Lebens. Wer, wiederum als ein Grenz-Beispiel, die Feuilletons von Tageszeitungen aufmerk­ sam verfolgt, der wird immer wieder auf den Namen, auf herbeizi­ tierte Gedanken Adornos sto~en, vor allem, aber nicht nur, in Zusammenhangen, in denen von Kunst - von Literatur und ganz besonders von Musik die Rede ist. Adornos Phllosophie hat als "Asthetik" die Kunst, die Kiinste reflektiert. Aber sie ist ohne seine "Erkenntnistheorie", insbesondere die Negative Dialektik, nicht angemessen verstehbar.

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Artikelnummer 9783322954671
Produkttyp Buch
Preis 60,50 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Naeher, Jürgen
Verlag VS Verlag für Sozialwissenschaften
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20131003
Seitenangabe 384
Sprache ger
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