Artikelnummer | 9783638691505 |
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Produkttyp | Buch |
Preis | 26,90 CHF |
Verfügbarkeit | Lieferbar |
Einband | Kartonierter Einband (Kt) |
Meldetext | Folgt in ca. 10 Arbeitstagen |
Autor | Michels, Heiko |
Verlag | Grin Verlag |
Weight | 0,0 |
Erscheinungsjahr | 20070807 |
Seitenangabe | 32 |
Sprache | ger |
Anzahl der Bewertungen | 0 |
Der Einfluss von Medizin auf Literatur anhand von Foucaults Theorie in ¿Die Geburt der Klinik¿ und Büchners ¿Woyzeck¿ Buchkatalog
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 0, Freie Universität Berlin (NDL), Veranstaltung: Leitmetaphern moderner Literatur: Das Beispiel Krankheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Michel Foucaults Nachwort zur "Geburt der Klinik" präsentiert sich dem linearen Leser als eine Art Belohnung. Foucaults Technik einer "Archäologie des Wissens" besteht praktisch aus einer Aneinanderreihung historischer Zitate eines zeitlich und thematisch schmal begrenzten Fachgebietes, hier: der Medizin am Ausgang des 18. Jahrhunderts. Das Nachwort erscheint daraufhin als eine "Explosion" der Bezüge und der Relevanz des Dargestellten. Die Entstehung der pathologischen Anatomie wird präsentiert als entscheidend prägender Faktor für die Entstehung der Humanwissenschaften und hiermit der Diskurse über das Individuum und der philosophischen Selbstverortung des Menschen, die Entstehung der modernen Identitätsvorstellungen und hiermit der Festlegung von individuellen wie gesamtkulturellen Grenzen, die Vorstellungen und Manifestationen von Wahrheit und Objektivität, die Organisation von Wahrnehmung und Sprache sowie letztendlich auch für die moderne Literatur, explizit des 19. Jahrhunderts. Während die "Geburt der Klinik" eine sehr genaue, explizite und strukturelle Beschreibung der klinischen Diskurse vornimmt, ist das (fünfseitige) Nachwort eine esoterische Verdichtung, weniger ein abschließendes Resümee, mehr ein Feld, das Spuren des Vorherigen aufnimmt und gleichzeitig Verweise andeutet. Es stellt die Behauptung auf, daß aus dem Vorhergesagten diese gesamtkulturelle Dimension ersichtlich ist, ohne die Wege explizit zu erläutern. Es handelt sich um eine provokative Technik, welche den Leser herausfordert, die Bezüge selbst herzustellen. Wie wird eine sich zum Ende des 18. Jahrhunderts rapide verändernde medizinische Praxis zum (geheimen) Paradigma moderner Literatur? Wie läßt sich der Transformationsweg vom einen zum anderen verstehen. In Georg Büchners "Woyzeck" befinden sich zu den Ansätzen in der "Geburt der Klinik" Absätze, welche verschiedene Weisen und Formen der Beeinflussung von Literatur durch den medizinischen Diskurs verdeutlichen. "Absatz" als die Beeinflussung und Interdependenz, als etwas, das sich von einem vermeintlich anderen Ort, hier, in einem literarischen Text, absetzt, seine Spuren läßt. Es geht um Absätze, welche die subtilen Wege von einer wissenschaftlichen Praxis und einem wissenschaftlichen Diskurs zu einem literarischen Text verdeutlichen.
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