Das junge Europa

Die Sehnsucht, wieder einmal mit Menschen umzugehen, läßt mich schreiben mit Menschen, denn hier gibt es nur Oberpräsidenten, Unteroffiziere, Leutnants, Regierungsräte usw. So wenig Ihr ich hoffe, Du wirst mein Sendschreiben unserem erlauchten Kreise mitteilen nach diesem Eingange von meinem hiesigen N i c h t l e b e n erwarten möget, so fange ich doch damit an, und gehe erst später zu Angenehmerem. Wenn zur Glückseligkeit weiter nichts erforderlich ist als gutes Essen und Trinken, Tabak, Whist, Pikett, Patentvisiten, Gesellschaften, reine Wäsche und ein gutes Bett, so bin ich jetzt überaus glücklich. Doch ist mir's, als fehlten mir noch einige Kleinigkeiten. Man lebt hier ein thrakisches (böotisch ist durch uns nobilitiert) und selbst für mich, der ich doch kein Kostverächter bin, tragisches Leben. Ich lebe wie mit zugeschnürter Kehle und denke an die Poesie wie an eine verbotene Frucht. Neben der pupillarischen Substitution, der Intestat-Erbfolge und der querela inofficiosi testamenti geht mir der Bernhard von Weimar sporenklirrend im Kopf herum, nur seh' ich zuviel Schwierigkeiten, den Mann dramatisch zu besiegen. Gibt's im poetischen Vereine viel Neues? Ich habe sehr wenig gemacht und bin nur einmal aus diesem Sibirien nach Spanien gegangen.

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Artikelnummer 9791041901968
Produkttyp Buch
Preis 25,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Laube, Heinrich
Verlag Culturea
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20221228
Seitenangabe 552
Sprache ger
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