Das Ideal der Wüstenaskese

Im 4. Jahrhundert entstand im Osten des Römischen Reichs die christliche Wüstenanachorese. Bald gelangten Berichte über die Eremiten in die westlichen Provinzen und erregten dort neidvolle Bewunderung. Die Faszination, die von den Wüstenmönchen ausging, war so groß, dass Asketen danach trachteten, unter den im Westen möglichen Bedingungen »eremitisch« zu leben. Das besonders von Hieronymus propagierte Lob von Wüste und Einsamkeit hatte zur Folge, dass zum einen Klöster nach Möglichkeit außerhalb der Städte angesiedelt wurden und zum anderen die asketische Anachorese zahlreiche Anhänger fand. Trotz gegenläufiger Tendenzen in der Hagiographie des 6. Jahrhunderts, in der die Abwendung vom eremitisch-anachoretischen Ideal gelobt wurde, hat es immer wieder Christen gegeben, die dem Vorbild der ältesten orientalischen Wüstenväter nacheiferten. In der Studie werden lateinische Quellen über orientalische und gallische Asketen des 4. bis 6. Jahrhunderts interpretiert. Einige dieser Quellen zählen zu den einflussreichsten des ganzen Mittelalters. Die in ihnen verwendeten Motive bilden einen Fundus, aus dem spätere Autoren immer wieder geschöpft haben. Deshalb kann die vorgelegte Analyse auch dazu beitragen, mittelalterliche Hagiographie besser zu verstehen.

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Artikelnummer 9783402039779
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
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Autor Brunert, Marie E.
Verlag Aschendorff Verlag
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Erscheinungsjahr 1994
Seitenangabe 465
Sprache ger
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