Anatomie einer Ritterkurie

Das frühneuzeitliche Kurfürstentum Sachsen verfügt über eine außergewöhnlich kontinuierliche und dichte Folge von Landtagen, auf denen sich die drei Kurien der Prälaten, Grafen und Herren sowie der Ritterschaft und der Städte versammelten. In der Landtagsgeschichte stehen gewöhnlich Fragen der Steuerbewilligung und des politischen Einflusses der Landstände im Mittelpunkt. Die vorliegende Untersuchung richtet ihren Blick dagegen auf die einzelnen adeligen Landtagsbesucher der Ritterkurie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie befragt diese nach ihrer individuellen Landtagserfahrung, nach familiären Traditionen der Landtagsteilnahme und nach ihrer Einbindung in die landesherrliche Verwaltung. Sie zielt damit auf die Aufhellung der politischen Kultur des Adels in Kursachsen und betrachtet den in Dresden abgehaltenen Landtag als integralen Teil des frühneuzeitlichen Fürstenstaates.

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